Führung ist eines jener Phänomene, das einmal mehr und einmal weniger in Mode ist, das manchmal eher am Rande oder obsessiv diskutiert wird, das jedoch niemals gänzlich seine Anziehungskraft zu verlieren scheint. Es verwundert daher nicht, dass unzählig über „Führung“ nachgedacht, diskutiert und geschrieben wurde und wird. Es mangelt beim „Phänomen Führung“ einerseits weder an wissenschaftlichen Erkenntnissen geschweige denn an praktischen Ratschlägen. Und es mangelt beim „Phänomen Führung“ andererseits ebenso wenig an pädagogischen Einsichten und didaktischen Konzepten für eine Bildung von Führungskräften. Nichtsdestotrotz werden in der vorliegenden Arbeit (erneut) grundlegende Fragen gestellt: Was ist dieses „Phänomen Führung“ eigentlich? Und wie könnte eine Bildung ausgestaltet sein, durch die Menschen in die Lage versetzt werden, dem „Phänomen Führung“ als Prinzip und Ursache zugrunde zu liegen? Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, ein paradigmatisches Konzept für eine „Leadership Education“ zu schaffen. Das Vehikel hierzu ist die Abduktion, jener kreative Prozess der Theoriebildung. Ein solches Vorgehen führt ausdrücklich nicht dazu, dass das in dieser Arbeit geschaffene Konzept besser, richtiger, passender sei als ein anderes. Diese Arbeit ist daher natürlich kein Schlusspunkt der Diskussion über das „Phänomen Führung“. Vielmehr soll die vorliegende Arbeit der bildungswissenschaftlichen und bildungspraktischen Beschäftigung mit dem „Phänomen Führung“ als ein erneu(er)ter Anfangspunkt dienen, der zugleich überzeugend als auch wünschenswert ist.