Im Bereich der wissenschaftlichen Zukunftsforschung werden häufig Zukunftsszenarien formuliert. Die Szenarioentwicklung ist ein etabliertes Verfahren zur Skizzierung möglicher Zukunftsentwicklungen. Viele Forscher wenden dabei die Delphi-Methode an, um Inhalte und Einschätzungen für ihre Zukunftsszenarien zu erheben. Prof. Dr. Heiko von der Gracht, Dr. Christoph Markmann, Dr. Alexander Spickermann und Prof. Dr. Alexander Brem haben untersucht, ob und wie die Art der Delphi-Frage den Diskussionsprozess der Teilnehmer beeinflusst. Dabei untersuchten die vier Forscher, wie der Abstraktionsgrad der Frage auf die Antwort des Teilnehmers einwirkt.
Im Rahmend der Metastudie wurden 33 Delphi-Studien analysiert, die im Zeitraum von zwei Jahren durchgeführt worden waren. Insgesamt waren fast zweitausend Experten aus mehr als 50 Ländern befragt worden. Dadurch ist die Metastudie eine der größten Untersuchungen mit einheitlichen Datensätzen, die bisher in der Delphi-Forschung realisiert worden sind.
Mit den Datensätzen haben die Forscher fünf verschiedene Hypothesen getestet und ausgewertet. Es konnte unter anderem ein signifikanter Einfluss hinsichtlich des Abstraktionsgrad der Fragen nachgewiesen werden. Diese Kenntnis über die Auswirkung des Abstraktionsniveaus der Fragestellung im Rahmen von Umfragen und die Fähigkeit, diesen mit einem Modell aus der Linguistik-Forschung zu messen, wird nach Aussage der Autoren die Interpretation der Umfrageergebnisse verbessern.
Die gesamte Studie und weitere Ergebnisse können Sie im Open-Access-Artikel lesen.