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FAQ

Erfolgreicher Start für die SIBE-Bewerberbörse in Herrenberg

26. Februar 2017
Redaktion SIBE

Am 24.02.2017 fand die erste Bewerberbörse für Flüchtlinge mit erstem Studienabschluss in Herrenberg statt. Die Veranstaltung diente dazu, dass Unternehmen aus der Region mit Fachkräftemangel und Flüchtlinge auf Stellensuche sich gegenseitig kennenlernen. In dem Modellprojekt der SIBE der Steinbeis-Hochschule, des LVI und des Landratsamt Böblingen unter Schirmherrschaft der Staatssekretärin Katrin Schütz arbeiten die Teilnehmer in Vollzeit in einem Unternehmen und studieren parallel in einem dualen Management-Studiengang an der SIBE. Die Börse war ein voller Erfolg – einige Unternehmen haben bereits eingestellt!

Insegsamt 30 Flüchtlinge und 12 Unternehmen aus der Region folgten der Einladung zur Bewerberbörse. Der Landrat des Landkreises Böblingen Roland Bernhard ist überzeugt von dem Konzept: „Das Programm der SIBE ist ein Modellprojekt, mit dem der Landkreis mit gutem Beispiel vorangeht. Denn für eine gelingende Integration sollte das Erlernen der Sprache, der Kultur sowie das Finden von Arbeit nicht nacheinander erfolgen – sondern es ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dass diese Aspekte alle ineinandergreifen.“ Prof. Dr. Werner G. Faix, der als Gründer und Geschäftsführer der SIBE Initiator des Programms ist, hofft daher auch auf Nachahmer der Initiative.

Das Projekt auch jenseits der Grenzen des Landkreises umzusetzen – das ist die Aufgabe von Claus Schmiedel. Der SPD-Politiker, der bis 2016 Fraktionsvorsitzender der SPD im Landtag von Baden-Württemberg war, ist nun als Berater für die SIBE tätig. Die Schirmherrschaft über das Programm hat die Staatssekretärin im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, Katrin Schütz, übernommen. In einem Grußwort dankte stellvertretend für Frau Schütz Jürgen Oswald, der im Wirtschaftsministerium für internationale Fachkräfte zuständig ist, dem Landrat für die vorbildliche Initiative: „Integration klappt am besten, wenn Menschen zusammen arbeiten“.
Unter den Flüchtlingen sind Absolventen in gefragten Fächern wie Informatik oder Ingenieurwesen. Diese sind für manche Unternehmen, etwa Mittelständler in ländlichen Regionen, gar nicht leicht zu finden. Dass unter den Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen, Absolventen dieser Fächer sind, passt da gut zusammen – ein Mehrwert für beide Seiten. Benno Speer, Referatsleiter für Forschung und Technologie beim Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie (LVI), machte zudem auf die wirtschaftlichen Folgen aufmerksam: Die Kosten der sogenannten Flüchtlingskrise würden bei weitem aufgehoben durch die Integration großartiger Leute, die nach Deutschland kommen. Es würde sich daher lohnen, unter den Flüchtlingen gezielt diejenigen in den Fokus zu nehmen, die in ihrer Heimat eine gute Ausbildung erhalten haben.

Zum Beispiel Mohamad Arour. Der 27-jährige Bauingenieur lebte bis 2012 in seinem Heimatland Syrien. Als die Lage sich dort verschlechterte, nahm er zunächst eine Stelle in Saudi-Arabien an. Da er nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung hatte und eine Rückkehr nach Syrien nicht in Frage kam, machte er sich über die Türkei auf der sogenannten Balkanroute auf den Weg nach Deutschland. In den ersten 11 Monaten in Deutschland wartete er auf die Anerkennung als Flüchtling – ein langer Zeitraum, in dem er nicht in seinem Beruf arbeiten konnte. In der Kombination aus Stelle und Studium an der SIBE sieht er eine großartige Gelegenheit, sich zu integrieren und seine Jobaussichten grundlegend zu verbessern.

Im Anschluss an die Grußworte fanden über 70 Einzelgespräche zwischen Bewerbern und Unternehmen statt. Unternehmen und Bewerber wurden anschließend gebeten, sich gegenseitig zu priorisieren und wurden bei Übereinstimmungen zusammengeführt.

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