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Erfahrungsbericht

„Mein Netzwerk ist für mich unerlässlich!“

Im Gespräch mit SIBE-Alumna Constanze Kurz - Projektgebendes Unternehmen während des Studiums: GHD GesundHeits GmbH Deutschland, Programm: M.Sc. in International Management

Nach dem Abschluss ihres Bachelorstudiums im Fach Pflege / Pflegemanagement entschied sich Constanze Kurz für das Masterstudium an der SIBE. In Kooperation mit der GHD GesundHeits GmbH Deutschland schloss sie das Studium im September 2015 erfolgreich als Master of Arts ab. Im April 2017 entschied sie sich dann, den Weg in die Selbständigkeit zu beschreiten und gründete ihr eigenes Unternehmen, die Bridal Boutique Baden-Baden.

Erststudium: Pflege / Pflegemanagement
Kurs: WO69
Abschlussjahr: 2015

Liebe Frau Kurz, wie kam es dazu, dass Sie sich nach Ihrem SIBE-Studium für die Selbständigkeit entschieden haben?

Mein Interesse an der Selbständigkeit wurde im Laufe des Studiums an der SIBE geweckt. Letztlich war es der Aufbau des Studiums gepaart mit den praxisorientierten Dozenten. Mir wurden viele verschiedene Inhalte vermittelt und ich bin mit unterschiedlichsten Persönlichkeiten in Kontakt gekommen, das war sehr inspirierend.

Im Studium selbst wurden mir außerdem die Tools und auch die nötigen Networking-Fähigkeiten näher gebracht, die für eine selbständige Tätigkeit notwendig sind. Gepaart mit der Erprobung dieser Fähigkeiten in der Praxis war das mein Weg zur Selbständigkeit. Für den abschließenden Schritt gehörte dann natürlich Mut, Risikobereitschaft gepaart mit Selbstvertrauen, Fleiß und Glück dazu.

 

Wieso in der Hochzeits-Branche?

Das Interesse an der Hochzeits-Branche entstand bei mir während den Vorbereitungen auf meine eigene Hochzeit. Und auch danach hat mich das Thema nicht mehr losgelassen. ?

 

Wie sieht Ihr Unternehmen „Bridal Boutique Baden-Baden“ aus?

Gegründet habe ich die Bridal Boutique im April 2017. Heute sind im Team außer mir mittlerweile eine Schneiderin und vier Verkäuferinnen tätig. Unser Alltag spielt sich in Baden-Baden in einer 150qm Altbau Boutique ab. Hier arbeiten wir mit viel Liebe zum Detail. Das Konzept setzt auf Qualität statt Massenabfertigung und lässt viel Raum für das individuelle Brautoutfit. Wir sind eine Concept-Boutique, die sehr viel Wert auf ein durchgängiges und stimmiges Gesamtbild von Outift, Accessoires und Hochzeits-Location legt. Bei uns kauft die Braut selten „nur“ ihr Kleid.

Ab Oktober bauen wir unser Geschäft aus, in dem wir den Standort um eine zweite Kabine erweitern. Das schafft für uns die Möglichkeit eine höhere Kapazität an Bräuten zu betreuen. Unsere Kunden kommen überwiegend aus der Schweiz, Belgien und Frankreich.

 

Was sind dort Ihre täglichen Aufgaben als Geschäftsführerin?

Ich kümmere mich vorwiegend um die Buchhaltung und Organisatorisches, wie Terminvereinbarungen und Lieferantengespräche. Darüber hinaus verantworte ich eigenständig das Marketing, das heißt, ich kümmere mich um die Homepage und auch um die Social Media-Kanäle der Bridal Boutique. Trotz dessen kommt bei mir aber auch der Kundenkontakt nicht zu kurz. Im direkten Verkauf bin ich ebenfalls noch tätig.

 

Wie hilft Ihnen das SIBE Studium im Rahmen dieser Arbeit? Inwiefern profitieren Sie nach wie vor von Ihrem Experience Based Curriculum?

Gerade im Bereich Marketing und Buchhaltung/Finanzierung habe ich wichtige Tools aus dem Studium übernommen.

Buchhaltung sehe ich hier eher im Sinne der ständigen Überprüfung unserer Leistung und des Abgleichs unseres Business Plans. Was hier im Studium einmal als Theorie angefangen hat, ist nun Realität und dient mir immer wieder zum Abgleich meiner Leistung.

Im Marketing hat mir vorwiegend ein Teil des Seminars „Personalmanagement“ weitergeholfen. Vor allem die Zielgruppenanalyse hat mich hier geprägt. Als Concept –Boutique und damit Alternative zu großen Brautmodegeschäften, müssen wir uns deutlich abheben, sodass eine klar definierte Zielgruppe von essenzieller Wichtigkeit ist. Mittlerweile ist unsere Braut zu 100 % definiert und uns ist klar, wen wir ansprechen möchten. Dies merke ich vor allem bei der deutlich verbesserten Abschlussquote.

 

Was haben Sie in der Zeit der Gründung gelernt, dass Sie potenziellen Gründern mitgeben würden?

Ihr solltet nie den Spaß an der Sache verlieren und den Wald vor lauter Bäumen nicht aus den Augen lassen.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen: Die „Arbeit“ mit Frauen kurz vor ihrer Hochzeit, in einer solchen Ausnahmesituation, ist oft nicht einfach. Manche Frauen fiebern ein Leben lang auf diesen Tag hin. Hier sind wir oft Psychologen und beste Freundin in einem. Das kann sehr anstrengend sein und manchmal bleibt der Spaß auf der Strecke. Doch das vergeht auch wieder sehr schnell ?

Ich selbst sehe den Wald vor lauter Bäumen manchmal nicht, wenn es um die Kreation eines Outfits geht. Wir müssen innerhalb von wenigen Minuten verstehen, was die Frau sucht, wie sie sich selbst sieht und was sie an dem Tag ihrer Hochzeit verkörpern will. Darauf bauen wir dann ein Farbkonzept und ein stimmiges Outfit auf. Bei einer dreistelligen Anzahl von Bräuten ist dies manchmal schwer. Hier helfen mir dann vor allem der Austausch mit meinem Team und die ehrliche Beratung, auf Augenhöhe. In diesem Rahmen finden sich dann meist eine gute Lösung! Darüber hinaus holen wir uns kontinuierlich neue Inspiration, zum Beispiel zweimal jährlich auf Messen im Ausland oder in unserem Netzwerk in der Hochzeitsbranche (Wedding Blogs, Hochzeitsfotografen etc.).

 

Wie wichtig war und ist Ihr berufliches Netzwerk für Sie als Selbstständige? Besteht Ihr Kontakt zur Hochschule oder einzelnen Kommilitonen noch?

Mein Netzwerk ist für mich unerlässlich! Ich bin ein Teil der Unternehmerfrauen im Handwerk und vom Mittelstand in Mittelbaden. Darüber hinaus sehe ich mich ebenso als Teil der deutschlandweiten/europaweiten/weltweiten Hochzeitsbranche. Hier sind Fotografen, Labels, Locations und natürlich die Bräute gemeint.

Darüber hinaus habe ich auch zu einzelnen Kommilitonen noch heute Kontakt. Vor allem sind hier die Kommilitoninnen und Kommilitonen gemeint, die ebenfalls die Selbstständigkeit gewagt haben. Auch wenn wir dasselbe studiert haben, haben alle Unterschiedliches mitnehmen und verschiedene Perspektiven entwickeln können. Für den Austausch untereinander ist dies extrem wertvoll, denn es schärft und erweitert den eigenen Blickwinkel.

 

Woran erinnern Sie sich besonders gerne, wenn Sie an Ihre Studienzeit an der SIBE zurückdenken?

Ich erinnere mich vor allem an die einzelnen Dozenten. Im Austausch mit Ihnen sind immer wieder unterschiedliche Blickwinkel bewusst geworden. Noch oft denke ich an einzelne Aussagen der Dozenten zurück. Dr. Mario Stephan hat mich zum Beispiel mit folgenden Worten sehr beeindruckt:

„Karriere macht man nur in einem aufstrebenden Unternehmen – warum sorgen sie nicht selbst dafür?!“

 

Gibt es etwas, das Sie den heutigen SIBE-Studierenden noch mit auf den Weg geben möchten?

Ergreift jede Chance, die sich euch bietet, um Neues zu lernen und nutzt den Austausch untereinander.