Es müssen erst die Grundlagen stimmen. Wenn man eine Idee hat, sollte man diese mit vielen unterschiedlichen Leuten diskutieren und sich immer wieder Feedback einholen und dieses Feedback dann auch anwenden. Daran merkt man schon, ob man auf dem richtigen Weg ist und ob die Idee Potenzial hat.
Man muss viel pragmatischer arbeiten, das heißt: nicht in Powerpoints und Business Cases versinken, sondern einfach mal anfangen einen Prototypen zu entwickeln. Dazu kommt, dass die Idee später nie so sein wird, wie man sich das am Anfang vorgestellt hat. Durch ausprobieren und Fehler werden viele Änderungen gemacht und Dinge verworfen. Deshalb helfen einem diese ganzen ausgefeilten Pläne nur bedingt weiter. Das ist aber auch gut so! So kann es sein, dass die Zielgruppe, von der man erst ausgegangen ist, in Wirklichkeit eine ganz andere ist. Wenn man jetzt strikt an seinem Plan festhält, ist das schlecht fürs Geschäft. Auch braucht man einen gesunden Mix aus Produktentwicklung und Marketing beziehungsweise Vertrieb. Das beste Produkt nützt nichts, wenn es niemand kennt beziehungsweise niemand kauft. Also ruhig mal loslaufen und versuchen es zu verkaufen. Wir haben unseren ersten Auftrag bekommen, da befand sich unsere Plattform gerade noch in der Entwicklung.
Auch braucht man ein sehr hohes Maß an Selbstdisziplin und vor allem Arbeitsbereitschaft, das ist nicht für jeden etwas. Man muss selbst überzeugt sein und Rückschläge einstecken können. Gerade im B2B-Business ist es schwer als kleines Unternehmen, da die Leute einen am Anfang nicht ernst nehmen. Davon sollte man sich aber nicht entmutigen lassen, wenn es einfach wäre, würde es ja jeder machen. Ich kann total verstehen, dass Leute gerne um fünf Uhr Feierabend machen und dann ihre Freizeit haben wollen. Das hat man als Gründer nicht. Auch hat man nicht die Sicherheit eines Konzerns, mit einem sicheren Arbeitsplatz und gutem Gehalt.
Dafür gibt es aber andere tolle Sachen, die das Gründer Dasein mit sich bringt. Man ist viel selbstbestimmter und hat einen sehr abwechslungsreichen Alltag, in dem man wichtige Entscheidungen selbst trifft. Langweilige Meetings gibt es nicht, weil die Zeit dafür zu kostbar ist. Für mich persönlich ist es ein sehr erfülltes Leben, da ich weiß, warum ich gerade etwas mache und Spaß dabei habe.