Ich arbeite seit März 2015 bei Boldly Go Industries, einer Innovations- und Technologieberatung im SAP Umfeld mit ca. 50 Mitarbeitern. Ich hatte schon vor Beginn des Studiums ein paar Schnuppermonate, in denen ich Zeit hatte im Unternehmen anzukommen. Ich arbeite dort als Strategie- und Innovationsberaterin. Früher hieß das Unternehmen noch btexx und war eine SAP-Portalberatung. Unser Geschäftsführer hat jedoch früh erkannt, dass Beratungshäuser im Kontext der Digitalen Transformation in Zukunft weitreichender aufgestellt sein müssen, dass man also auch noch weitere Aspekte forcieren sollte. Dahingehend hat die Firma sich dann im September 2015 transformiert und umbenannt. Wir arbeiten branchenunspezifisch, und betreuen Projekte auf allen Ebenen – es kann darum gehen, Interaktionspunkte mit Maschinen für die Mitarbeiter besser zu gestalten oder UPSs für strategische Digitalisierungsinitiativen herauszuarbeiten und ein entsprechendes Konzept technologisch zu realisieren. Mit der Umstellung haben wir auch die Business Units etwas verändert: Unser Angebot umfasst Strategie und Innovation, User Experience, Technology und Data Science.
Der Bereich Strategie und Innovation, in dem ich arbeite, steht am Anfang von Projekten. Mein Daily Business sind insbesondere Kundenprojekte, und ich schaue mit der Innovations- und Strategiebrille, was die digitale Vision des Kunden ist. Wenn wir gemeinsam mit dem Kunde zusammen im Workshop die Vision definiert haben, dann überprüfen wir, ob wir an der richtigen Stelle angesetzt haben oder ob das Symptombekämpfung wäre und wir an ganz anderen Stellen das Projekt ansetzen müssen.
Speziell in meiner Arbeit habe ich Aufgaben extern am Kunden – beispielsweise Workshops durchzuführen und Projektangebote zu erstellen. Auch intern habe ich ein Praxisprojekt. Da geht es darum, wie man als IT-Beratung ein neues Beratungsmodell und neue Beratungsleistungen entwickeln kann, die helfen, Kunden in der digitalen Transformation zu befähigen. Die Frage ist, wie sich eine Beratung neu aufstellen muss, um sich auf diese neuen Bedürfnisse der Kunden einzustellen. Die erste Idee war die Errichtung eines digitalen Inkubators, wo man gemeinsam mit Unternehmen eine Idee entwickeln und experimentieren kann. Das war aber sehr abgekapselt von dem, was die Kunden tatsächlich machen. Es hat sich daher in die Richtung entwickelt, Projekte mit minimum viable products (MVP) durchzuführen. Der Ausgangspunkt sind Initiativen mit konkretem Nutzenpotenzial, z. B. eine Serviceplattform für einen Maschinenhersteller oder Anwendungen zur Schaffung von Transparenz über die unternehmerische Supply Chain. Da haben wir die Möglichkeit, ein ausgewähltes Nutzenpotenzial in 8-12 Wochen und einem überschaubaren Budget als Pilot umzusetzen. Also nicht gleich die komplette und sehr teure Durchführung!
Zusätzlich ging es um die Entwicklung eines Tools des Unternehmens, das das Unternehmen dann befähigt, das zu Ende durchzuführen (also der Roll Out). Damit geht es eher in die Richtung Transformation der eigenen Organisation. Ich habe mich empirisch mit einer Befragung damit auseinandergesetzt, was die Kernherausforderungen sind, wenn es darum geht die Digitale Transformation erfolgreich in die Praxis zu bringen bzw. Unternehmen selbst zu dieser zu befähigen. Ich habe also mein Praxisprojekt und mein Tagesgeschäft, die beide absolut synergetisch sind! Denn es geht darum das, was wir durchdenken, auch an den Markt bringen zu können.