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FAQ

Erfahrungsbericht

„Ich habe gelernt das komplette Bild zu sehen.“

Im Gespräch mit SIBE-Alumna Piera Ziedek - Projektgebendes Unternehmen während des Studiums: Allianz SE, Programm: M.Sc. in International Management

Piera Ziedek begann Anfang 2012 das Studium an der SIBE und bearbeitete das Projekt Corporate Giving Transparency bei der Allianz SE. Wir haben Frau Ziedek bereits während Ihres Studium gefragt, wie es ihr mit ihrem Projekt geht.

Erststudium: Internationale Betriebswirtschaft - Interkulturelle Studien
Kurs: MSc18
Abschlussjahr: 2014

Liebe Frau Ziedek, was machen Sie genau und um was geht es in Ihrem Projekt?

Im Rahmen des Projekt-Kompetenz-Studiums arbeite ich als Management Assistant in der Nachhaltigkeitsabteilung „Allianz4Good“. Die Abteilung ist die zentrale Drehscheibe für die nachhaltige Entwicklung und Organisation der Allianz Aktivitäten im Bereich Corporate Responsibility (CR). Dabei arbeitet „Allianz4Good“ in der Allianz SE, der Zentrale der Allianz Gruppe, in enger Zusammenarbeit mit den leitenden Funktionen und unterstützt Tochtergesellschaften bei deren CR Engagement, das durchaus lokal von den einzelnen Ländergesellschaften festgelegt werden kann.

Der Fokus meiner Projektarbeit liegt auf dem Thema „Transparenz der globalen unternehmerischen Investitionen in die Gesellschaft“. Diese Investitionen durch die Allianz beinhalten sowohl Geld- und Sachzuwendungen als auch ehrenamtliche Arbeitsstunden, die Mitarbeiter im Rahmen von Allianz Freiwilligeninitiativen leisten. Meine Aufgabe ist es, die Transparenz dieser Investitionen systematisch zu erhöhen, um interne und externe Stakeholderanforderungen, insbesondere die steigenden Anforderungen von Rating Agenturen, wie Dow Jones Sustainability Index, zu erfüllen. Dabei gilt es, eine Strategie für die gesamte Allianz Gruppe zu entwickeln, die nicht nur das Einsammeln der weltweiten Daten berücksichtigt sondern auch, wie diese Investitionen hinsichtlich ihrer Wirkung gemessen werden können.

Wirkungsmessung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass nicht nur die Investition im Sinne von einem Input erfasst wird sondern auch feststellt wird, was dieser Input für das Unternehmen und die Gesellschaft bewirkt hat. Im Idealfall eröffnet Wirkungsmessung somit zukünftig die Möglichkeit, die Allokation von Ressourcen in Aktivitäten zu steuern, so dass der größtmögliche Nutzen sowohl für die Gesellschaft als auch für das Unternehmen erzielt werden kann.

Wie sind Sie zu diesem Projekt gekommen?

Seit meinem Erststudium in internationaler BWL interessiere ich mich für Corporate Responsibility und nachhaltige Unternehmensführung. Nach meinem Bachelorabschluss war es mein Wunsch, zu erfahren, wie in Unternehmen diese Theorie in die Praxis umgesetzt wird.
Als ich während des Bewerbungsprozesses die Stellenausschreibung auf der SIBE Homepage entdeckte, war für mich klar, dass ich diese Stelle unbedingt antreten möchte. Meine wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung mit persönlicher Affinität zu sozialen Aktivitäten und Praktika in NGOs machten mich glücklicherweise zum idealen Kandidaten.

Was macht Ihnen bei Ihrer Arbeit und an Ihrem Projekt besonders viel Spaß?

Zum einen ist mit der Arbeit in einer Nachhaltigkeitsabteilung in Gesprächen mit Dritten immer ein gewisses Maß an Aufklärung verbunden. In solchen Gesprächen erfahre ich oft, dass Corporate Responsibility bis dato für viele ein relativ unbekanntes oder unkonkretes Konzept ist. Corporate Responsibility bedeutet nicht mehr nur „etwas für die Umwelt tun oder rein philanthropisch zu agieren“ wie früher vielleicht einmal, sondern ist Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwortung, die jedes Unternehmen – und eines in der Größe wie die Allianz ganz besonders – trägt.
Daher ist es mir auch ein Anliegen, Begeisterung für das Thema zu wecken aber ebenso deutlich zu machen, dass Corporate Responsibility gleichzeitig einen gesellschaftlichen und unternehmerischen Mehrwert erzielen kann. Auch im Rahmen meines Projekts zeigt sich immer wieder, wie soziales Engagement durch ein Unternehmen fokussiert ausgeübt werden kann.

Was haben Sie durch Ihr Projekt gelernt?

Das komplette Bild zu sehen. Das Projekt betrifft eine ganze Bandbreite von verschiedenen Interessensgruppen wie Mitarbeiter, Kunden, Rating Agenturen, Konkurrenten, usw., die alle hinsichtlich der Projektplanung und -durchführung zu berücksichtigen sind. Das birgt zum einen ein hohes Maß an Komplexität, was den geschickten Einsatz von Managementtools erfordert. Zum anderen ist die Vielschichtigkeit sehr lehrreich, weil ich mich mit all den verschiedenen Perspektiven dieser Stakeholder – häufig in direkten Dialogen – auseinandersetze.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Die praktische Arbeit bei Allianz4Good hat mich auf jeden Fall in meinem Interesse für Corporate Responsibility bestärkt, so dass ich mir gut vorstellen kann, diesem Bereich in der Zukunft weiter treu zu bleiben. Spannend wäre auch zu sehen wie dieser Bereich in anderen Ländern gehandhabt wird. Die Allianz mit ihrem weltweiten nachhaltigen Engagement bietet hierbei einen interessanten Aufgabenbereich.