Nach meinem BWL-Bachelorstudium konnte ich als Vorstandsassistent bei einem Software-Hersteller in Stuttgart wertvolle Erfahrungen sammeln. Im Mittelstand und insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung herrscht eine enorme Dynamik. In dieser schnelllebigen Umgebung durfte ich verschiedenste Projekte leiten – von der Entwicklung und Erstellung von Finanzberichten bis hin zur Administration von Unternehmensaufkäufen. Diese Freiheit genießt man nach meiner Erfahrung in einem Konzern nur bedingt. Dennoch habe ich mich dazu entschieden bei der Carl Zeiss AG meinen berufsbegleitenden Master zu machen. Nach meiner Auffassung gibt es nur wenige Unternehmen, die ein so beeindruckendes und hochspezifisches Produktportfolio haben, welches auch einen wertvollen Beitrag in puncto Forschung und Technologie liefert – seien es Lithographie-Objektive, die zur Herstellung der leistungsfähigsten Mikrochips verwendet werden oder Medizintechnik, die zur Heilung von verschiedensten Krankheiten bei Millionen von Menschen jährlich beiträgt.
Im Rahmen meines Studiums konnte ich Maßnahmen und Programme zur Talentförderung im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) mitentwickeln. Dabei ist ein völlig neues Konzept (MINT 16+) entstanden, das jungen Erwachsenen in der Oberstufe als Orientierungshilfe den Weg in Richtung Naturwissenschaften ebnen soll. Im Personalbereich ist man klassischerweise weit entfernt vom Produkt und von dem tatsächlichen Business eines Technologieunternehmens tätig. Diese Distanz habe ich mit einem Jobwechsel überwinden können und muss feststellen, dass es sowohl in der Software-Branche, in der Automobilindustrie als auch in der Optik- und Optoelektronik-Branche viele Gemeinsamkeiten aber auch deutliche Unterschiede gibt. Größter Unterschied ist die Kultur in den jeweiligen Unternehmen, die sich unter anderem auch mit den Produkten des Unternehmens selbst weiterentwickelt hat. Große Gemeinsamkeiten sehe ich insbesondere bei dem Einsatz neuer (agiler) Arbeitsmethoden. Gefühlt ist in den vergangenen Jahren eine große Aufbruchsstimmung in deutschen Technologiekonzernen zu spüren. Megatrends wie Digitalisierung, Urbanisierung oder Gesundheit sind dabei natürlich Treiber, die jedes Unternehmen für sich in gewisser Hinsicht priorisiert.